Wenn Du eine neue Webseite brauchst oder darüber nachdenkst, selbst Web Design oder Webentwicklung anzubieten, gibt es eine Vielzahl an Faktoren, die Du bereits im Vorfeld unter die Lupe nehmen kannst. Die Art und Größe einer Agentur hat einen gewaltigen Einfluss auf die Arbeitsweisen, sowie zahlreiche Vor- und Nachteile, denen man sich so früh wie möglich bewusst sein sollte. Dieser Artikel geht auf diese Vor- und Nachteile ein und dient anschließend als Entscheidungshilfe, um für sich selbst herauszufinden, welche Art von Agentur die richtige für einen ist. Doch zunächst müssen einige Arten von Agenturen definiert werden.
Die kleinstmöglichste Art einer Agentur ist ein einzelner “Freelancer”. Dieser bewältigt den gesamten Prozess selbstständig und beauftragt ggf. andere Freelancer zur Aushilfe. Für gewöhnlich arbeitet er freiberuflich. Sobald eine Agentur durch mindestens zwei Kollegen betrieben wird, sprechen wir in diesem Beitrag von einer “kleinen Agentur”. Eine kleine Agentur wird insbesondere durch ihre flachen Hierarchien charakterisiert. Im Gegensatz dazu steht eine “große Agentur”, die eine Vielzahl an Mitarbeitern und eine tiefere Hierarchie ausmacht. Die Größe der Agentur hat einen maßgebenden Einfluss auf die Arbeitsweisen, jede Art von Agentur hat herausstechende Vor- und Nachteile.
Merkmale eines Freelancers
Ein Freelancer hat vollständige Entscheidungsfreiheit - freier geht es kaum. Er kann selbst bestimmen, mit wem er arbeiten möchte, wann er arbeiten möchte, und sogar, wie viele Aufträge er annehmen will. Möchte er mal einige Monate aussetzen, kann er es einfach tun, denn er entscheidet selbst. Der Freelancer setzt den gesamten Prozess selbst um und kann daher jeden einzelnen Schritt nachvollziehen. Entsprechend weiß er genau, was sich der Designer gedacht hat, als er das Design an den Entwickler übergeben hat. Dies ermöglicht zusätzliche Abkürzungen und Zeitersparnisse, da er das Design nicht vollständig ausführen muss und trotzdem beim Entwickeln weiß, wie es gemeint ist.
Allerdings ist der Freelancer nicht spezialisiert und es kann daher passieren, dass er für bestimmte Aufgaben länger benötigt als ein Spezialist. Gegebenenfalls muss er sogar einen Spezialist beauftragen, sofern Teile seines Auftrags seine Fähigkeiten übersteigen. Der freiberufliche Status eines Freelancers gibt zwar viel Freiheit, aber damit gehen Unsicherheiten einher. Er kann nur wenige Projekte parallel bearbeiten und somit kann er oftmals nicht so weit im Voraus planen, was einen signifikanten Einfluss auf seine finanzielle Sicherheit hat. Da der Freelancer alleine arbeitet, kann die Arbeit mit der Zeit einsam werden und somit sollte man sich bereits im Vorfeld überlegen, wie gut man alleine arbeitet.
Der Kunde eines Freelancers profitiert bei der Zusammenarbeit vom direkten Kontakt zum Auftragnehmer. Direkte und schnelle Kommunikation sind quasi garantiert und somit ist es auch nicht ganz unwahrscheinlich, dass sich zwischen dem Kunden und dem Freelancer eine persönlichere Beziehung entwickelt. Auch ist der Freelancer für gewöhnlich flexibel in der Terminplanung, was dem Kunden zugutekommt.
Allerdings kann es immer passieren, dass der Freelancer ausfällt - das Risiko eines Single Points of Failure. Wenn der Freelancer ausfällt oder er das Projekt nicht abschließen kann, gibt es möglicherweise keine alternative Ressource und das Projekt ist potenziell pausiert oder muss komplett gestoppt werden. Zusätzlich kann die fehlende Spezialisierung einer Freelancers die Qualität des Endergebnisses beeinträchtigen. Hier sollte man also ganz besonders sicher sein, dass der Freelancer alle Qualitäten besitzt, die für das Projekt notwendig sind.
Was macht eine große Agentur aus?
Eine große Agentur ist der komplette Gegensatz zum einzelnen Freelancer. Statt der Ein-Mann-Armee steht hier eine komplette Einheit von spezialisierten Fachkräften in tiefen Hierarchien zur Verfügung. Große Agenturen haben oft ganze Teams von Web Designern, Webentwicklern und Copywritern. Wo der Freelancer noch krankheitsbedingt ausfallen kann, ist ein Krankheitsfall bei einer großen Agentur sowohl intern als auch extern kaum zu merken - die Fertigstellung Projekt ist sichergestellt. Der Kunde einer großen Agentur hat ebenfalls stets Zugang zu einem breiteren Pool von Talenten und Fachkenntnissen. Weiterhin bietet eine große Agentur die Sicherheit, mehrere Projekte gleichzeitig annehmen zu können und steht daher finanziell sicher da. Dies sorgt für gewöhnlich auch für einen höheren Umsatz für die Agentur.
Der potenziell höhere Umsatz wird dann allerdings oftmals direkt wieder durch die kompliziertere interne Kommunikation ausgegeben. Tiefere Hierarchien erschweren die Kommunikation und es können vermehrt Missverständnisse passieren oder Informationen verloren gehen. Wenn beispielsweise ein Web Designer seinen Entwurf an einen Webentwickler weitergibt, oder ein Web Designer bestimmte Texte von einem Copywriter benötigt, so ist ein häufiges Hin und Her unvermeidbar. Somit werden Projekte oftmals in die Länge gezogen. Dies sorgt für gewöhnlich auch für erheblich höhere Kosten für den Kunden, da er diese Kommunikationsschwierigkeiten und die längere Projektdauer bezahlen muss.
Auch extern verläuft die Kommunikation oft nicht so reibungslos wie mit einem Freelancer. Die Standardisierung von Prozessen und die tiefe Hierarchie machen es oftmals kompliziert, die richtige Person in der Agentur ausfindig zu machen und zu kontaktieren. Nachrichten werden oft über 3 Ecken weitergereicht und Informationen gehen verloren. Dies sorgt vermehrt für träge Reaktionen auf Änderungswünsche und weniger Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bei der Umsetzung von Kundenwünschen. Zusätzlich droht ein Verlust der persönlichen Betreuung und der direkten Kommunikation, die Freelancer oder kleine Agenturen garantieren können.
Die Besonderheiten einer kleinen Agentur
Die kleine Agentur positioniert sich zwischen dem Freelancer und der großen Agentur. Sie hat die Besonderheit, die Vorteile beider Extreme verbinden zu können.
Eine kleine Agentur kann auf unterschiedliche Weisen strukturiert werden. Zum einen können die Mitarbeiter alle komplett spezialisiert sein. Zwar sind für die Agentur dann einige Vorteile einer großen Agentur gegeben, wie die potenziell erhöhte Qualität oder der Zugang zu einem breiteren Pool von Talenten und Fachkenntnissen, aber auch einige essentielle Nachteile können nicht außer Acht gelassen werden. Auch hier - ähnlich wie beim Freelancer - fallen krankheitsbedingte Ausfälle schwer ins Gewicht. Spezialisierte Designer müssen präzisere Vorlagen gestalten und benötigen daher mehr Zeit. Auch wird mehr Zeit für die interne Kommunikation aufgewendet.
Was ist die Alternative? Jeder Mitarbeiter bietet das vollständige Paket an. Aber hierbei fehlen nun wieder die Vorteile der spezialisierten Arbeitskräfte.
Wie löst man dieses Dilemma? Möchte man so viele Vorteile wie möglich kombinieren und so viele Nachteile wie möglich loswerden, so ergibt sich die folgende dritte Möglichkeit.
Jeder Mitarbeiter bietet das volle Programm an. Somit können krankheitsbedingte Ausfälle aufgefangen werden, interne und externe Kommunikation werden kinderleicht und es kann viel Zeit und somit viele Kosten gespart werden. Da ein Mitarbeiter ein komplettes Projekt begleitet, wird auch hier die Beziehung zum Kunden maßgebend gestärkt. Die Flexibilität in der Terminplanung, die durch die flache Hierarchie gegeben ist, verstärkt dies zusätzlich.
Weiterhin kann sich jeder Mitarbeiter auf eine bestimmte Spezialisierung ausrichten. Somit verfügt die kleine Agentur ebenfalls über tiefe Fachkenntnisse in jedem notwendigen Spezialgebiet.
Unsere Agentur "Katurbo" arbeitet ähnlich. Jeder in unserem Team beherrscht sowohl Web Design, Webentwicklung, als auch Copywriting. Zusätzlich haben wir Experten für spezifischere Themengebiete. Kathy ist unsere Expertin für Copywriting und verkaufspsychologisches Texten und ich (Torben) bin unser Experte für Webflow und Webentwicklung. Diese Aufteilung hilft uns enorm, unsere Produktivität und Qualität zu maximieren.
Kleine Agenturen mit einer flachen Hierarchie haben aber auch andere interessante Besonderheiten. Sie können - ähnlich wie eine große Agentur - mehrere aktive Projekte parallel bearbeiten. Dies erhöht die finanzielle Sicherheit für die kleine Agentur und indirekt auch die Sicherheit für den Kunden, dass das Projekt auch fertiggestellt wird. Im Gegensatz zu einem Freelancer können sich die Mitarbeiter einer kleinen Agentur Feedback von ihren Kollegen einholen und somit die Qualität signifikant steigern.
Welche ist die richtige Agentur für mich?
Die Wahl der richtigen Agentur kann ausschlaggebend für den Erfolg Deines Projektes sein.
Bei der Wahl muss zunächst definiert werden, was für das Projekt am wichtigsten ist. Welche Faktoren sind für Dein Projekt ausschlaggebend, welche Fähigkeiten für den Erfolg Deines Projektes essenziell?
Nur dann macht es Sinn, die Vor- und Nachteile jeder Art von Agentur miteinander zu vergleichen und abzuwägen und dich für eine Agentur zu entscheiden.