Fragst Du Dich, wie man Umlaute in URLs optimal im Bezug auf die Suchmaschinenoptimierung darstellt? Genau dieselbe Fragen haben wir uns auch gestellt! Google empfiehlt zwar, URLs UTF-8-kodiert darzustellen, aber was sagen die Statistiken? Um unseren Wissensdurst zu stillen, haben wir Google angeschmissen und nach Artikeln gesucht, die genau diese Frage für uns behandeln.
Google hat uns viele Artikel ausgespuckt, die sehr starke Meinungen vertreten, wie man mit Umlaute umgehen sollte. Nur unglücklicherweise hatte jeder dieser Artikel eine komplett andere Meinung und das komplett ohne Belege.
Scheinbar wurde diese Frage bisher noch nicht statistisch untersucht, um eindeutig feststellen zu können, welche Darstellung von Umlauten in URLs nun die beste für SEO ist. Um also ein für alle Male eine korrekte Antwort zu finden, haben wir uns dazu entschlossen, selbst eine Studie durchzuführen, die analysiert, wie die erfolgreichsten Webseiten auf Google Umlaute handhaben.
Dieser Artikel erklärt Dir, wie Du am besten mit Umlauten im SEO-Kontext umgehst und untermauert diese Informationen durch unsere Studie.
Best-Practises: SEO-Checkliste für Umlaute
Du willst Zeit sparen und einfach die Erkenntnisse anwenden? Gar kein Problem! Dies gilt es zu beachten:
- Ersetze Umlaute in URLs und Domains: Verwende Umlautersetzung, also beispielsweise die Konvertierung von “ä” zu “ae”. So machen es laut unserer Studie auch die erfolgreichsten Websites auf Google.
URL-Beispiel: Vergleiche den Titel dieses Blogs mit der URL dieser Seite (für ⇒ fuer) - Google-Richtlinien empfehlen UTF-8: Unsere Studie zeigt zwar was anderes, aber die Google-Richtlinien empfehlen, Umlaute in UTF-8 zu kodieren.
- Umlaute in Texten, Tags und bei Keyword-Research: Umlaute sollten bei der Keyword-Research und in anderen Elementen Deiner Website wie Texten, Meta-Tags oder Alt-Attributen nicht vermieden, sondern wie gewohnt verwendet werden, um die Leserlichkeit zu maximieren.
- Verwende 301-Redirects: Etablierte URLs sollten nicht umbenannt werden. Wenn Du Deine URL allerdings dennoch umbenennen möchtest, solltest Du einen 301-Redirect einrichten.
- Verwende sprechende URLs: Statt abstrakten Produktnummern oder Sonderzeichen wie “/prod?catid=2d14&pid=8932-fd07” sollte Deine URL die Suchbegriffe enthalten, für die Du Deine Website SEO-optimierst, wie beispielsweise “/produkte/typografie”.
Was sind Umlaute im SEO-Kontext?
Umlaute sind im SEO-Kontext die Verwendung von Sonderzeichen wie ä, ö und ü in URLs, Meta-Tags, Alt-Attributen und anderen Elementen von Webseiten und dessen Auswirkungen auf die Suchmaschinenoptimierung. Die Handhabung von Umlauten kann positive, aber auch negative Auswirkungen auf SEO haben. Darum sollte konsequent auf eine korrekte Darstellung von Umlauten geachtet werden.
Welche Probleme können beim falschen Umgang mit Umlauten entstehen?
Probleme auf Suchmaschinen
Durch falsches Umgehen mit Umlauten spezifisch in URLs und Domainnamen kann es passieren, dass Suchmaschinen wie Google URLs falsch interpretieren und somit inkorrekt indizieren oder gar nicht erst in den Index aufnehmen.
Insbesondere das Übersetzen von Umlauten kann bei Crawlern zu Problemen führen. Dabei werden seit 2003 Wörter mit Umlauten in dem Verfahren “Internationalizing Domain Names in Applications” (IDNA) in Punycode konvertiert. Punycode ist eine Darstellung von Unicode mit dem begrenzten ASCII-Zeichensatz, der für Internet-Hostnamen verwendet wird. Beispielsweise wird hierbei “München” zu “Mnchen-3ya” konvertiert.
Probleme beim Versenden und Empfangen von E-Mails
Beim Versenden und Empfangen von E-Mails von einer Domain mit Umlauten kann es zu Zustellungsproblemen kommen, da einige E-Mail-Server nicht richtig mit Umlauten in Domainnamen umgehen können.
Probleme bei anderen Website-Elementen
Auch der korrekte Umgang mit Umlauten in anderen Elementen von Websites wie Texten oder Alt-Tags ist unerlässlich, um die Verständlichkeit für Besucher, aber auch für Suchmaschinen zu optimieren. So erhöhst Du die Wahrscheinlichkeit, dass Suchmaschinen wie Google Deine Website als besonders positiv bewerten und sie höher als andere Webseiten platzieren, die diese Kleinigkeiten nicht beachten.
Pro-Tipp: Um Umlautprobleme zu vermeiden, sollte der Content-Type im Header als UTF-8 und das charset in HTML-Seiten angegeben werden.
Wie können Umlaute in URLs oder Domains dargestellt werden?
Es gibt vier Methoden, Umlaute in URLs darzustellen:
- Umlaute in URLs können mittels Umlautersetzung durch zwei Buchstaben ersetzt werden, die den Umlaut repräsentieren (ä ⇒ ae, ö ⇒ oe, ü ⇒ ue).
- Umlaute können mittels Umlautauslassung durch einen Buchstaben ersetzt werden, der dem Umlaut am nächsten kommt (ä ⇒ a, ö ⇒ o, ü ⇒ u).
- Umlaute können in UTF-8 kodiert dargestellt werden (z.B. ä ⇒ %C3%A4).
- Umlaute können komplett weggelassen werden (z.B. Überprüfen ⇒ berprfn). Das Beispiel zeigt direkt deutlich, warum dies keine gute Idee ist.
Alternativ kann versucht werden, Umlaute gänzlich zu vermeiden, indem Wörter durch Synonyme ohne Umlaute ersetzt oder Teilsätze gezielt umgeschrieben werden.
Aber welche Variante ist die beste, um Umlaute Deiner Webseite optimal im Bezug auf die Suchmaschinenoptimierung zu präsentieren? Google selbst empfiehlt die Darstellung durch UTF-8-codierte Umlaute, aber funktioniert dies in der Praxis tatsächlich am besten? Um dies zu beantworten, haben wir die Ergebnisse auf der ersten Google-Seite der meistgesuchten deutschen Suchbegriffe analysiert und ausgewertet.
Studie: So kodieren die Top-10-Ergebnisse bei Google Umlaute in URLs
Um für ein und alle Male die Frage zu beantworten, welche Darstellung von Umlauten in URLs am besten für die Suchmaschinenoptimierung funktioniert, haben wir die Ergebnisse der ersten Google-Seite der häufigsten deutschen Suchanfragen bei Google untersucht.
Wie sind wir in der Studie vorgegangen?
Wir haben die 1000 Suchbegriffe und Fragen mit dem höchsten Suchvolumen vom Ahrefs Keyword Explorer exportiert, die in Deutschland an Google gestellt wurden. Diese haben wir auf genau die 166 Suchanfragen reduziert, die Suchbegriffe mit den Umlauten ä, ö oder ü enthalten.
Anschließend haben wir ein Python-Script unter Verwendung von Selenium und BeautifulSoup geschrieben, um jeden dieser Suchbegriffe automatisiert zu googeln und die URLs der ersten Google-Seite, also meist der Top-10-Suchergebnisse, zu extrahieren. Mit einem weiteren Python-Script konnten wir daraufhin für jede extrahierte URL feststellen, welche Umlautdarstellung diese werwendet.
Nachdem wir alle Ergebnisse zusammengetragen hatten, haben wir diese statistisch darauf untersucht, inwiefern der Umgang mit Umlauten in URLs die Platzierungen in den Top-10-Ergebnissen beeinflusst.
Wir haben ausschließlich den Umgang mit den exakten Wörtern des Suchbegriffs untersucht. Wenn die URL andere Umlaute enthielt, haben wir diesen Teil von der Analyse ausgeschlossen. Ein Beispiel dafür ist die URL auf Platz 4 des Suchbegriffs “bayern münchen”, in der “für” als “fuer” kodiert wird.
Welche Daten wurden in der Studie zusammengetragen?
Wir haben die Daten für die folgenden Suchbegriffe zusammengetragen:
Die ersten 10 Einträge unserer gesammelten Daten kannst Du examplarisch in der folgenden Tabelle sehen:
Ergebnisse der Studie bezogen Umgang mit Umlauten in URLs für SEO
Wie viele Suchergebnisse enthalten das Umlaut-Wort?
Zunächst fällt auf, dass 424 der 1413 untersuchten URLs, also 30,007 %, keine Umlaute verwenden. Stattdessen werden meist englische Begriffe, Synonyme oder Umschreibungen ohne Umlaute verwendet.
Dahingegen enthalten 989 von 1413, also 69,993 % der Links das exakte Wort mit dem Umlaut aus dem Suchbegriff.
Wie werden die Umlaut-Worte dargestellt?
Der Anteil, der das Umlaut-Wort in der URL enthält, ist folgendermaßen aufgeteilt:
- 742 von 989, also 75,025 % der URLs verwenden Umlautersetzung (ä ⇒ ae, ö ⇒ oe, ü ⇒ ue)
- 84 von 989, also 8,493 % der URLs verwenden Umlautauslassung (ä ⇒ a, ö ⇒ o, ü ⇒ u)
- 152 von 989, also 15,369 % der URLs konvertieren Umlaute zu UTF-8 (z.B. ä ⇒ %C3%A4)
- 11 von 989, also 1,112 % der URLs lassen Umlaute komplett weg (z.B. Überprüfen ⇒ berprfen)
Inwiefern beeinflusst mehrfaches Vorkommen von URLs die Ergebnisse?
Einige Webseiten kamen in unseren Ergebnissen mehrfach vor, da sie bei unterschiedlichen Suchbegriffen erneut auftauchten. Beispielsweise landete der Link vom Platz 1 beim Suchbegriff “übersetzer” auch in den Suchergebnissen von “google übersetzer”. Filtert man mehrfach vorkommende URLs aus dem Datensatz, so ändert sich die prozentuale Verteilung nur um maximal 1 % pro Umlautdarstellung.
Wie beeinflusst die Umlautdarstellung die Google-Platzierung?
Der durchschnittliche Rank bei URLs, die Umlautersetzung (ä ⇒ ae, ö ⇒ oe, ü ⇒ ue) anwenden, ist 5,038. Verwenden die URLs Umlautauslassung (ä ⇒ a, ö ⇒ o, ü ⇒ u), verbessert sich die durchschnittliche Platzierung auf genau 5.0. URLs mit UTF-8-codierten Umlauten ranken im Schnitt auf Platz 4,138. Werden die Umlaute einfach ausgelassen, landen die URLs im Schnitt auf Platz 4,636. Wenn Links keine Umlaute verwenden, da sie Synonyme oder Umschreibungen verwenden, landen sie im Schnitt auf Platz 4,958.
Es gibt also kleine Unterschiede in der durchschnittlichen Platzierung. Es ist allerdings fragwürdig, ob diese Unterschiede statistisch signifikant sind.
Eine zusätzliche interessante Beobachtung ist, dass 86 der 152, also 56,579 % aller UTF-8-codierten URLs der Studie von Wikipedia sind. Diese landen in den Suchergebnissen immer weit oben und daher sind die Ergebnisse der UTF-8-Kodierung möglicherweise leicht verzerrt.
Was sind die Erkenntnisse der URL-Studie?
So landest Du in den Top-10-Suchergebnissen
URLs, in denen Umlaute mittels Umlautersetzung, also z.B. durch Konvertierung von “ä” zu “ae” dargestellt wurden, landeten mit 75,025 % der Varianten (also ohne Berücksichtigung von Synonymen oder Umschreibungen) am häufigsten in den Top-10-Suchergebnissen.
URLs mit Umlautersetzung platzierten sich mit 52,512 % der Gesamtverteilung sogar häufiger in den Top-10-Ergebnissen, als wenn in URLs Wörter mit Umlauten durch umlautfreie Synonyme oder Umschreibungen ersetzt wurden (30,007 %).
Wenn Du also in den Top-10-Suchergebnissen für einen bestimmten Suchbegriff mit Umlauten landen möchtest, solltest Du entweder Umlautersetzung oder Synonyme und Umschreibungen bevorzugen.
So maximierst Du Deine Platzierung in den Top-10-Suchergebnissen
Den höchsten durchschnittlichen Rank haben die Suchergebnisse, die Umlaute in UTF-8 kodieren. Dies ist auch, was Google empfiehlt. 56,579 % davon sind allerdings Unterseiten von Wikipedia mit einer Website-Authority von 91 oder mehr, weshalb dieses Ergebnis möglicherweise leicht verzerrt wird.
Wenn die Umlaut einfach ausgelassen wurden, war die durchschnittliche Google-Platzierung ebenfalls minimal, aber vermutlich nicht signifikant, besser als bei den anderen Varianten.
Interpretation: Warum entstehen diese Ergebnisse?
Warum landen URLs so oft in den Top-10, die Umlautersetzung (z.B. ä ⇒ ae) anwenden? Zum einen versucht Google Ergebnisse anzuzeigen, die für Menschen möglichst leicht zu verstehen sind. Zusätzlich muss Google aber auch selbst den Inhalt verstehen können.
Umlautersetzung hat den Vorteil, dass es beide Aspekte vereint. Menschen können “fuer” als “für” interpretieren und auch für den Algorithmus von Google und von anderen Suchmaschinen ist diese Variante klar verständlich.
Werden Umlaute allerdings weggelassen, also beispielsweise bei der Konvertierung von “führen” zu “fuhren”, kann es passieren, dass ein semantisch neues Wort entsteht. Somit ist es für Menschen nicht, aber insbesondere für Suchmaschinen nicht eindeutig verständlich. Suchmaschinen verlieren den Bezug, worum es eigentlich geht.
Werden Umlaute in URLs UTF-8-kodiert dargestellt, so ist das Ergebnis zwar für Google verständlich, aber welcher durchschnittliche Mensch weiß schon, was “%C3%A4” bedeuten soll?
Der beste Kompromiss ist also schlussendlich wieder die Umlautersetzung.
Wie sollten Umlaute in URLs für SEO dargestellt werden?
Unsere Studie hat gezeigt, dass es sinnvoll ist, Umlautersetzung anzuwenden, also beispielsweise “ä” zu “ae” zu konvertieren, um mit einer höheren Wahrscheinlichkeit in den Google-Top-10 angezeigt zu werden.
Alternativ kann man darüber nachdenken, Umlaute in UTF-8 zu kodieren. So hält man sich nicht nur perfekt an die Richtlinien von Google, sondern erhöht auch die Wahrscheinlichkeit einer höheren Google-Platzierung.
Konvertieren und Überprüfen von URLs mit Sonderzeichen
Zum Überprüfen oder Konvertieren von Umlauten in URLs kannst Online-Tools wie den “Umlaut-URL und Umlaut-Domain Konverter” oder den “URL-Encoder” verwenden. Auch Tools wie “Google Search Console” können zur Überprüfung des richtigen Anzeigen von Umlauten in den Suchergebnissen hilfreich sein.
Kauf einer neuen URL
Möchtest Du eine Domain mit Deinem Markennamen kaufen, aber Deine Marke enthält Umlaute, macht es vermutlich Sinn, einfach beide Versionen zu kaufen - die Version mit Umlauten und die Version mit ersetzen Umlauten, wie beispielsweise von “ä” zu “ae”. Somit garantierst Du Deine Markensicherung und vermeidest Verwirrung Deiner Kunden. Zusätzlich aber garantierst Du internationale Erreichbarkeit und technische Kompatibilität.
Was ist beim Umwandeln einer URL mit Umlauten in eine SEO-optimierte Form zu beachten?
Wenn Du eine neue Unterseite erstellst, kannst Du ganz einfach die korrekte Darstellung für die Umlaute in Deiner URL auswählen und anwenden. Änderst Du allerdings die URL einer bestehenden Unterseite, musst Du darauf achten, dass alle Link zu dieser Seite noch funktionieren.
Hat Deine Unterseite keine externen Verlinkungen, musst Du lediglich alle internen Links anpassen, die auf die entsprechende URL verlinken. Damit Du allerdings keine externen Backlinks verlierst und somit den saftigen Link Juice bewahrst, ist es wichtig, 301-Redirects von Deiner alten zu Deiner neuen URL einzurichten. So können alle Aufrufe Deines alten Links zum neuen, Suchmaschinenoptimierten Link weitergeleitet werden.
Wie richtet man einen 301-Redirect in Webflow ein?
- Öffne Site settings > Publishing > 301 redirects
- Gib im Feld “Old path” die alte URL ein (z.B. /uber-uber)
- Gib im Feld “Redirect to path” die neue URL ein (z.B. /ueber-uber)
- Klicke auf “Add redirect path”
- Veröffentliche die Webseite
Umlaute & SEO: Die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst
Der richtige Umgang mit Umlauten im SEO-Kontext ist essentiell für eine gute Platzierung Deiner Website auf Suchmaschinen wie Google. Ein fehlerhafter Umgang mit Umlauten kann dazu führen, dass Besucher Deine URL oder Deinen Inhalt schlecht lesen können oder dass Google Deine Website nicht oder inkorrekt indiziert.
Ein korrekter Umgang mit Umlauten kann allerdings einen durchaus positiven Einfluss auf Deine Platzierung auf Suchmaschinen haben und ist somit unerlässlich für ein optimales On-Page-SEO.
Achte also stets darauf, sprechende URLs zu verwenden und Umlaute in Deiner URL korrekt darzustellen. In unserer Agentur bevorzugen wir es, Umlaute mittels Umlautersetzung (z.B. ä ⇒ ae) zu konvertieren. Diese Darstellung wurde ebenfalls von den Ergebnissen unserer Studie unterstützt. Beim Kauf einer Domain macht es für die Markensicherung allerdings zum Teil Sinn, zusätzlich die Domain mit Umlauten zu erwerben.
Denk ebenfalls daran, 301-Redirects einzurichten, sofern Du Änderungen an URLs vornimmst. Außerdem solltest Du in anderen Seiteninhalte wie Texten oder Meta-Tags ganz natürlich Umlaute verwenden.
Wenn Du dich im SEO-Kontext auf den korrekten Umgang mit Umlauten fokussierst, steht einer guten Platzierung Deiner Webseite nichts mehr im Weg!
(Update: Wir haben den Datensatz von 120 URLs auf 1413 URLs erweitert)